Es ist nicht selten, dass erfolgreiche Spielereihen früher oder später einmal einen absoluten Flop hinlegen; Beispiele gibt es hierfür genug. Mit Die Sims 4 folgt der nunmehr vierte Teil der weltweit vielleicht beliebtesten Simulation – und der will natürlich punkten. Doch der Schatten der Vorgänger ist groß.
Top oder Flop? Was uns in Die Sims 4 alles erwartet
Pünktlich zum Release von Die Sims 4 im September 2014 wurde auch schon die Kritik laut: Ein abgespecktes Sims 3 mit fehlendem Charme, hieß es an vielen Stellen. Und tatsächlich krankt die Basisversion an vielen Ecken und Enden, denn fast 90 gestrichene Features gegenüber dem Vorgänger schmälern den Spielspaß, trotz einiger Neuerungen.
So lassen sich in Die Sims 4 keine Pools mehr anlegen, der Geschirrspüler entfällt ebenfalls und die so beliebte offene Welt, wie man sie noch aus dem Vorgänger kennt, vermisst man schmerzlich. Auch grafisch scheint Teil 4 ein wenig steriler zu wirken, dafür überzeugt die Performance: Die Sims 4 läuft insgesamt ruckelfrei und flüssig. Auch können unsere Mini-Menschen nun multitaskingmässig miteinander interagieren und mit Emotionen aufwarten. Beides trägt dazu bei, dass sich unsere Sims logischer und vor allem schneller entwickeln.
Gestrichene Features enttäuschen, kostenlose DLCs erfreuen
Als bekannt wurde, was dem neuen Sims-Teil alles fehlen würde, vermutete man – nicht gänzlich zu Unrecht – dass das abgespeckt wirkende Basisspiel später um die begehrten Bestandteile ergänzt werden würde, in Form kostenpflichtiger DLCs. Doch bereits einen Monat nach Release kündigte EA ein erstes DLC-Paket an und prompt stand der Pool, den es bereits im ersten Teil gab und der für viele Fans daher fester Bestandteil von Die Sims ist, wieder zur Verfügung.
Die kostenlosen Updates erweitern Die Sims 4 außerdem um Geister seiner verstorbenen Charaktere, die man auf Knopfdruck sogar wieder zu spielbaren Protagonisten machen kann, sowie neue Karrierepfade. Auch die Erweiterung um Kellerräume soll ein Update liefern – ebenfalls kostenlos. Vier weitere Karrieren, unter anderem als Polizist oder „verrückter“ Wissenschaftler, sind als kostenpflichtiges DLC erwerbbar. Die Angst der Fans, sich altbekannte Features also teuer nachrüsten zu müssen, blieb derweil nicht unbegründet, aber unbestätigt.
Damit kann Die Sims 4 punkten
Bereits die ersten kostenlosen Updates geben dem vierten Teil etwas von seinem ursprünglichen Charme zurück, der bekannte und beliebte Humor der Sims-Reihe ist nach wie vor vorhanden und die neuen Emotionen verleihen den Pixelmenschen deutlich mehr Tiefgang. Die Optionen, seinen Charakter optisch zu gestalten, erscheinen im Nachfolger schier endlos und die Möglichkeit, ein Fundament für sein Heim zu errichten, selbiges nachträglich zu erweitern und somit auch Räume zu verschieben und im Grundriss zu verändern, schafft neue Perspektiven:
Sogar die Möbel passen sich automatisch den Veränderungen an. Hinzu kommt, dass die grafisch aufgemotzte Basisversion flüssiger läuft als beispielsweise Die Sims 3 mit zahlreichen Addons versehen, sodass auch schwachbrüstigere Rechner mit dem neuen Teil zurecht kommen.
Als Stand-alone ein Highlight, aber als Nachfolger voller Schwächen
Tatsächlich kann man von Die Sims 4 in der Basisversion nicht von einem würdigen Nachfolger als solches sprechen. Eingefleischte Fans werden auch nach den kostenlosen Updates weiterhin daran erinnert, wie viel Spaß der Vorgänger machte. Wer zuvor jedoch noch nie in den Genuss der Spielereihe kam, wird ein hochkarätiges Spiel vorfinden, das viele Stunden an den PC zu fesseln vermag. Die Sims 4 ist für sich alleine betrachtet ein hervorragendes, witziges und intelligentes Game das durchaus überzeugt. Anhänger des dritten Teils oder gar der ganzen Vorgängerreihe werden dies aber vermutlich auch bleiben.
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