Smartphones auf Konzerten: Lasst es!

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Der Nervfaktor von Kameras und Smartphones auf Konzerten steigt und steigt[/caption]Jeder Konzertbesucher kennt dieses Phänomen. Die Band betritt die Bühne, die ersten Töne erklingen aus den Boxen und im Publikum erscheint ein Meer aus leuchtenden Smartphone-Displays. Das ist nicht nur nervig, sondern meisten auch noch völlig sinnlos.

Ein Meer aus Smartphone-Displays

Dass man auf Konzerten auf andere Menschen trifft, liegt in der Natur der Sache. Wer nicht in der ersten Reihe steht, blickt oftmals nur auf die Hinterköpfe von größenmäßig überlegenen Mitmenschen. Als wenn das nicht schon genug wäre, muss man heutzutage auch noch zwischen zahlreichen Smartphone-Displays die freie Sicht auf die Bühne suchen. Aber wieso ist das eigentlich so? Und was genau bezwecken die fleißigen Fotografen damit? Es geht doch nicht wirklich darum den Hintermann zu Aggressionen zu verleiten, auch wenn das mancher Konzertbesucher manchmal zähneknirschend vermutet. Vielmehr wünschen sich die fleißig filmenden und fotografierenden Smartphonebesitzer eine schöne Erinnerung an diesen besonderen Abend und vergessen dabei leider ganz den Abend selbst zu erleben.

Schlechte Stimmung als Preis für verwackelte Erinnerungen

Ein Foto oder ein Video können eine schöne Erinnerung sein. Das versteht jeder. Weniger verständlich ist es allerdings, wieso die meisten Smartphonebesitzer annehmen, sie könnten tatsächlich ein scharfes Foto oder ein unverwackeltes Video mit einwandfreiem Sound auf einem Konzert aufnehmen. Sicherlich musst nicht immer alles in bester Bildqualität sein, doch die Voraussetzungen sind auf einem Konzert selbst für eine mittelmäßige Qualität, denkbar schlecht. Die Sensoren von Smartphonekameras, auch von High-End-Produkten, sind so winzig, dass sie zwar bei Tageslicht gute Fotos schießen, in einer dunklen Halle mit Lichtshow allerdings kaum ein annehmbares Foto liefern. Das gleiche gilt natürlich für die Videos. Ob es sich dafür wirklich lohnt die schlechte Stimmung der Umstehenden auf sich zu ziehen, bleibt äußerst fraglich.

Nervtötendes Dauerknipsen ohne nachzudenken

Bewundernswert ist auch die Ausdauer der Smartphonebesitzer. Wer während eines zweistündigen Konzerts durchgängig das Smartphone in die Luft halten kann, verdient schon ein wenig Anerkennung. Die Frage ist nur, wo die Motivation dafür herkommt? Für alle, die nicht das erste Mal ein gesamtes Konzert bis zum Tod des Akkus aufgenommen haben, dürfte klar sein, dass die Qualität bescheiden ist. Ist es die Hoffnung auf das eine perfekte Bild? So nach dem Motto „Die Masse macht’s, wird schon was dabei sein?“ Viel sinnvoller ist es doch, sich während eines Konzertes, während einer ruhigen Phase, ein oder zwei Minuten Zeit zu nehmen, das Smartphone fest in beiden Händen zu halten und eine Handvoll guter Fotos zu schießen. So hat man eine Erinnerung und gleichzeitig wahrscheinlich eine viel bessere Qualität, als all jene, die so fanatisch ihr Smartpone in die Höhe recken.

Einfach mal ohne Smartphone probieren

Kaum ein Ort ist ungeeigneter zum Fotografieren und Filmen mit winzigen Smartphonekameras, als ein Konzert. Dennoch scheint das Verhalten einem Urinstinkt vieler zugrunde zu liegen. Wenn Sie auch zu diesen Smartphone-Sündern gehören, dann probieren Sie es das nächste Mal doch einfach einmal ohne. Sie werden überrascht sein, dass ein Konzert in echt noch viel schöner ist.

Bildquelle: Faraways / Shutterstock.com

Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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