Ein Blick in die Entwicklerschmieden: Ubisoft

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Mit inzwischen 30 Jahren Entwicklungsgeschichte gehört die Spieleschmiede Ubisoft bereits zu den alteingesessenen Entwicklern in der Gamingindustrie. Noch ungewöhnlicher ist es, dass ein französischer Entwickler sich gegen die Konkurrenz aus Japan und den USA behaupten konnte und heute aus der Branche nicht mehr wegzudenken ist.

Vom Spielevertrieb zum Entwickler

Gegründet von fünf Brüdern im Jahr 1986 begann Ubisoft im französischen Rennes zunächst mit dem Vertrieb von Spielen anderer Hersteller auf dem französischen Markt. Die Guillemot-Brüder brachten frühe EA-Titel genau so nach Frankreich wie Spiele der inzwischen vergessenen Studios Sierra und MicroProse. Ihr erster vertriebener Titel Zombi erhielt in Form von ZombiU vor Jahren sogar ein 3D-Remake.

Nach einer Expansion des Vertriebs auf den deutschen, britischen und französischen Markt, eröffnete Ubisoft in den frühen 90ern ihre ersten Entwicklerstudios. Mit Spieleserien wie dem Jump’n’Run „Rayman“ oder frühen Vorstoßen ins Online Gaming („Uru: Ages Beyond Myst“) konnte der französische Entwickler seine Marktposition in den späten 90ern weiter festigen.

Stil und Inhalt – Diese Ubisoft-Titel sind Perlen der Spielegeschichte

Bereits mit „Rayman“, dem mit den Gliedmaßen um sich werfenden Hüpfer, schaffte Ubisoft eine eigenständige Konkurrenz zu Mario und Sonic. Das bunte Design sorgte stets für eine Alleinstellung, neuere „Rayman“-Titel begeistern vor allem durch ihren gezeichneten Stil. Auch die musikalischen Rhythmus-Level bieten eine willkommene Abwechslung in den schrägen Jump’n’Runs. Ebenfalls bestechend durch tolle Zeichnungen und liebevolles Storytelling gilt das RPG „Child of Light“ als echte Perle unter Liebhabern. Aus Mangel großer Verkaufszahlen ist das melancholisch schöne Märchen aber eher ein Geheimtipp.

Eine besondere Erwähnung verdienen außerdem die Spiele zur Serie „South Park“, die nicht nur den Humor der Zeichentrickserie genau treffen, sondern auch den Papercut-Stil auf Konsole und PC perfekt abbilden. Nach dem Erfolg von „The Stick of Truth“ setzt Ubisoft die RPG-Reihe um Cartman, Kenny und Co. mit „The Fractured, But Whole“ fort. Bereits mit dem sperrigen Shooter „XIII“ – einer Comicumsetzung – konnte Ubisoft Erfahrung in stilistischen Comicanmutungen sammeln und machte den Cellshading-Look erst salonfähig.

Jedes Jahr ein neues Credo – Ubisofts (ewige) Serien

Inzwischen ist der Name Ubisoft aber vorrangig mit einer einzigen Spieleserie verbunden „Assassin’s Creed„. Die Serie um kraxelnde und mordende Assassinen sollte dabei eigentlich als Ableger der inzwischen vergessenen „Prince of Persia“-Reihe auf den Markt kommen. Derweil kann die Spielerschaft sich aber jedes Jahr auf einen neuen Teil der Serie, an einem neuen Schauplatz freuen. Mit Michael Fassbender erscheint in diesem Jahr sogar ein Kinofilm im Universum der Assassinen und Templer.

Video: Assassin’s Creed | Trailer 1 | Deutsch HD German 2016 (Michael Fassbender)
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Trotz durchwachsenem Erfolg des Titels „Watch Dogs“ setzt Ubisoft auch dieses Franchise fort, schließlich schlummert in dem Open World-Spiel mit Hackingelementen das Potential eines waschechten „GTA“-Konkurrenten. „Watch Dogs 2“ spielt in San Francisco und wurde auch auf der diesjährigen E3 kurz präsentiert. Neben einer Fortsetzung von „Tom Clancy’s Ghost Recon – Wildlands“. Auch wenn Ubisoft das taktische Gameplay der „Ghost Recon“-Serie wesentlich entschlackt und gestreamlinet hat. Mit „For Honor“ hat Ubisoft außerdem ein reines Multiplayer-Mittelaltergemetzel als eine Art „Team Fortress 2“ mit Schwertern in den Startlöchern. Und mit „Beyond Good & Evil“ hat Ubisoft noch ein Ass im Ärmel, auf dessen Sequel die Spielegemeinde seit Jahrzehnten wartet.

Vive l’Ubisoft! – Unabhängigkeit im Mainstream

Auch wenn „Assassin’s Creed“ die große, alljährliche Marke von Ubisoft sein mag, bietet der französische Entwickler so viel mehr. Besonders künstlerisch stechen Ubisofts Titel hervor und der „europäische“ Stil macht die Games der Franzosen zu ansehnlichen Alternativen in einem amerikanisch dominierten Markt.

Titelbild: © istock.com – bowie15

Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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