League of Legends hat der Welt gezeigt, wie erfolgreich Free-to-Play sein kann. Seit World of Warcraft planten viele Entwickler das MMORPG mit ihrem Spiel vom Thron zu stoßen, doch Riot Games hat den Traum verwirklicht. Mit 27 Millionen täglichen Spielern erwirtschaftete das MOBA letztes Jahr 624 Millionen US-Dollar Gewinn – und das trotz Free-to-Play-Modell.
League of Legends – Phänomen MOBA
League of Legends (LoL) ist ein Phänomen, das niemand vorhergesehen hat. Als Multiplayer Online Battle Arena (MOBA) fällt LoL in ein Genre, das schon lange existiert, bis vor wenigen Jahren jedoch nur eine Randerscheinung der Gamingszene war. Das Konzept geht auf einen Mod für Warcraft 3 namens Defense of the Ancients zurück, dem das Genre die alternative Bezeichnung DotA verdankt. Es gibt andere Umsetzungen des Genres wie Heroes of Newerth, DotA 2, Smite und Dawngate, die versuchen dem Marktführer nachzueifern, aber nicht an die Faszination heranreichen, welche League of Legends ausübt.
Der bisherige Rekord liegt bei 7,5 Millionen Spielern, die gleichzeitig in den Spielclient eingeloggt waren. Über den Tag verteilt hat LoL im Durchschnitt 27 Millionen aktive Spieler und im Monat rund 67 Millionen. Diese Spielerzahlen waren bisher nur vom MMO-Giganten World of Warcraft bekannt, doch während WoW in den letzten Jahren stätig an Abonnenten verliert, blühen MOBAs wie League of Legends auf.
Video: League of Legends – Gameplay Master Yi
Erfolgrezept Free-to-Play
Neben anderen Errungenschaften zeichnet sich LoL besonders als der Online Multiplayer aus, der Free-to-Play zum größten finanziellen Erfolg geführt hat. Obwohl es nichts kostet League of Legends zu spielen und der Aufbau des MOBAs Nutzer niemals dazu nötigt, Geld auszugeben, kassierte Riot Games im Jahr 2013 rund 624 Millionen US-Dollar.
Im Gegensatz zu Cowclickern wie Farmville, die ein klares Pay-to-Win-Modell verfolgen, lässt sich in LoL nichts mit Geld kaufen, das einem Nutzer einen Vorteil im Spiel verschafft. Der interne Shop bietet den Kauf von Champions (den Spielcharakteren) und Skins (alternativen Charaktermodellen) an.
Zusätzlich verkauft Riot Games Gegenstände und Vorteile, die das Spielen komfortabler machen, jedoch keinen Spieler bevorteilen. Die käuflichen Verbesserung sind rein kosmetischer und bequemlicher Natur. Entgegen früherer Einschätzungen ist diese Art von Free-to-Play mit Microtransactions deutlich erfolgreicher als Pay-to-Win-Modelle, da Spieler lieber für ein kostenloses Spiel bezahlen, wenn sie sich nicht dazu genötigt fühlen.
Wettstreit, Teamgeist und Turniere
Was nach gängiger Meinung in der Gamingszene einen wichtigen Faktor darstellt, der viele Spieler von League of Legends antreibt, ist der Reiz von Wettstreit und persönlicher Weiterentwicklung. Im Aufbau des MOBAs spielen Mannschaften 3-gegen-3 oder 5-gegen-5. Ein Match dauert etwa 30 Minuten und hat eine sehr klar vorgegebene Struktur. Im Spielaufbau gibt es wenig Zufälle. Stattdessen sind die eigenen Fähigkeiten, die Beherrschung von Rolle und Spielfigur, sowie die Koordination mit dem Team entscheidend.
League of Legends ist ein relativ gnadenloses Spiel, das Fehler und Nachlässigkeit direkt bestraft, und trotzdem lassen sich Spieler nicht davon abschrecken. Ganz im Gegenteil scheint Konkurrenzdenken und Wetteifern die Spielerbasis des MOBAs eher auszuweiten, anstatt Frustration mit dem Konzept zu erzeugen. Riot Games hat mit League of Legends genau die Balance gefunden, welche den Ehrgeiz der Spielerschaft weckt. Nicht verwunderlich ist in diesem Zusammenhang, dass bei LoL oft von Sportsgeist die Rede ist.
Eine sehr aktive Szene rund um Profimannschaften und Fangemeinden verfolgt offizielle Turniere mit hohen Preisgeldern. League of Legends hat sich den Status als Zuschauersport erkämpft, den Fans bei Turnieren und in Profi-Streams verfolgen, ohne das MOBA selbst zwangsläufig aktiv zu spielen.
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