TOGG: Türkei kündigt eigene SUV & Limousinen Elektroautos an

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2010 hatte Präsident Erdogan gefordert, die Türkei brauche eine eigene Automarke. Jetzt fuhr er als erster den neu entwickelten TOGG SUV, ein Auto mit Elektromotor, das nicht nur den Modellen von Tesla Konkurrenz machen soll.

TOGG – die neue Automarke der Türkei

In der Nähe von Istanbul, in Gebze wurde das erste in der Türkei entwickelte Auto vorgestellt. Im Vorfeld gründeten fünf Unternehmen gemeinsam die Automarke TOGG (Türkiye’nin Otomobili Girisim Grubu) unter Beteiligung der der Union der Kammern und Börsen der Türkei.

Damit erfüllt sich für Präsident Erdogan und zahlreiche türkische Autoliebhaber ein lang gehegter Traum, denn endlich gibt es eine Automarke im eigenen Land.

Diese soll aber nicht national beschränkt bleiben, sondern global auf dem Fahrzeugmarkt mitmischen. Dazu sieht der Investitionsplan für die kommenden 13 Jahre die stolze Summe von 3,3 Milliarden Euro vor.

Der erste Versuch der Gründung einer nationalen Automarke scheiterte mit Devrim in den beginnenden 1960er Jahren, weil seinerzeit weder das Know how noch das notwendige Kapital vorhanden waren. Vorgestellt wurden ein SUV und eine Limousine in Gebze, wo mit dem IT Valley das türkische Pendant zum kalifornischen Silicon Valley entstehen soll

TOGGs türkischer SUV mit italienischem Design und ohne Namen

Die bekannte Designschmiede Pininfarina stellte die ersten Prototypen für den Neuling auf dem Automobilmarkt her, womit der Anspruch einer rein türkischen Entwicklung bereits bei den beiden Premiere-Modellen nicht erfüllt wurde.

Hergestellt werden die Fahrzeuge allerdings in der Türkei, so die Planung. Als Standort wurde die Provinz Bursa gewählt, denn dort sind bereits etliche Zulieferer für die internationale Automobilindustrie angesiedelt. In dem modernen Montagewerk sollen ab 2022 maximal 175.000 SUV vom Band laufen.  Dieses Modell erinnert vom Aussehen sehr an den SUV von BMW.

Zwei Motorenpakete sind geplant. Mit einem Elektro-Aggregat und rund 200 PS auf der Hinterachse soll die kleinere Version zudem mit Batteriesätzen für 300 km oder 500 km Reichweite erhältlich sein.
Für das Allradmodell werden zwei gleiche Motoren mit 200 PS je Achse verbaut. Bereits bekannt ist, dass der türkische Automobilbauer für die Akkus der vorerst insgesamt fünf geplanten Modelle eine Garantie von acht Jahren geben will. Unbekannt sind die Namen dieser Fahrzeuge, die erst mit Produktionsbeginn preisgegeben werden.

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Die Familienlimousine von TOGG mit Elektromotor

Neben dem SUV führte Präsident Erdogan zudem eine Limousine der Öffentlichkeit vor. Auch bei diesem Modell fällt der große Radstand auf, was im Innenraum viel Platz für die Passagiere verspricht. Außerdem werden in diesen Modellen bis zu sechs Bildschirme verbaut.

Statt der sonst üblichen drei Spiegel sind LED-Bildschirme geplant, die mit jeweils einer eigenen Kamera verbunden sind. Ob diese Innovation zur Serienausstattung gehören wird, wurde nicht mitgeteilt.

Dafür wurde angekündigt, dass auch ein Kombi, eine Kombilimousine und ein Cabrio in Planung sind. Beachtenswert sind zudem die Ladezeiten für die Akkus, bei der Limousine und dem SUV. Nach nur 30 Minuten sollen 80% Batterieleistung verfügbar sein, beim Laden über einen Haushaltsanschluss soll der Akku in und 10 Stunden seine maximale Kapazität erreicht haben

Ausschließlich mit Elektrofahrzeugen auf den Markt zu kommen ist mutig

Dass der türkische Automobilhersteller vollständig auf den Bau von Modellen mit Verbrennungsmotoren verzichtet, ist eine in der Tat mutige Entscheidung. Sollten allerdings die Tests des SUV und der Limousine positiv ausfallen, könnte sich TOGG als Spezialist für Elektrofahrzeuge positionieren und so eine gewichtige Rolle auf dem internationalen Automarke spielen. Dazu ist es notwendig, dass die eingesetzte Technik von mindestens der gleichen Qualität ist, wie das ansprechende Design aus italienischer Hand.
Titelbild: © iStock – Joaquin Corbalan

Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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