Beim Kauf von Laptops, Handys und Kameras können Sie aufgrund der schnellen Rate des technischen Fortschritts moderne, leistungsfähige Geräte zu einem sehr günstigen Preis erwerben. Der Grund dafür ist, dass es Technik-Freaks gibt, die unbedingt das Allerneueste haben möchten und deshalb auch Geräte mit nur einem oder zwei Jahren Alter weiterverkaufen. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko von Enttäuschungen minimieren.
Auf Gerätezustand, Technik und Vertragsbindung achten
Die meisten Menschen, die Technik neu oder gebraucht kaufen sind fasziniert von den technischen Daten und kennen die Produkte genau. Gleichen Sie aber die gewünschten, technischen Eigenschaften unbedingt mit Test- und Qualitätsurteilen anderer ab. Testberichte der Stiftung Warentest, der Tageszeitungen und Medien geben schon einen guten Hinweis auf die jeweiligen Stärken und Schwächen der Geräte. Achten Sie darauf, wie der Vorbesitzer mit den Geräten umgegangen ist: Beulen oder Einkerbungen im Gehäuse zeigen, dass das Gerät oftmals achtlos in die Ecke geworfen wurde.
Sehen Sie sich bei verschraubten Geräten auch die Gehäuseschrauben an – vielleicht wurde ja an dem Gerät montiert. Entweder weil es Defekt gewesen ist oder weil beispielsweise eine große Fetsplatte gegen eine kleinere getauscht wurde. Bei Handys kommt die Frage der Vertragsbindung oder der Freiheit der Nutzung hinzu: Wie lange gilt die Vertragsbindung noch und ab wann ist das Gerät SIM-lock frei. Auf manchen Geräten finden Sie zusätzlich den Hinweis einer bestimmten Kontinentkodierung: Ist das Handy für europäische SIM-Karten zugelassen oder nicht?
Kundenbewertungen und marktgerechte Preise als Hinweis auf Seriosität
Vor einigen Jahren gab es insbesondere bei einem großen Auktionshaus enorme Verwerfungen, weil Menschen Dinge versteigerten, die sie gar nicht besaßen. Neben der Nutzung nachvollziehbarer Zahlungsarten bewährt sich bei größeren Einkäufen das gleiche Maß an Vorsicht, welches auch im stationären Einzelhandel oder bei Kleinanzeigen gilt: Wenn es über einen langen Zeitraum gute bis sehr gute Kundenbewertungen gibt, dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sich der Verkäufer als unseriös herausstellt.
Kippen die Bewertungen in den letzten Wochen von früher gut auf den 1-Sterne-Bereich, dann ist Vorsicht geboten. Ebenso, wenn ein praktisch neuwertiges Gerät mit einem erheblichen Abschlag und wesentlich günstiger als der „übliche“ Gebrauchtwarenpreis verkauft wird. Vor allem dann, wenn eine Privatperson plötzlich 10 oder mehr gleiche Laptops verkauft.
Vergleichsweise harmlos sind dagegen Versteigerungen bei Konkurs von Unternehmen oder gar die Geschäftsauflösung eines Einzelhändlers: Hier gilt das Prinzip, dass alles sofort raus muss und auch Abschläge in Kauf genommen werden – bloß um die Immobilie schnell zu räumen. Einziger Nachteil hier: Bei einem Garantiefall fehlt der Ansprechpartner, es kann nur die Werksgarantie bei vergleichsweise jungen Geräten in Anspruch genommen werden.
Mit der Papierspur sicher einkaufen – kein Ausweisrecht für Privatpersonen
Beim Einkaufen von hochwertiger Unterhaltungselektronik besteht immer das Risiko, dass Sie auf jemanden hereinfallen, der die Ware nicht rechtmäßig erworben hat. Oder sich unerkannt mit der Anzahlung „aus dem Staub“ machen möchte – der klassische Anzahlungsbetrug. Allerdings gilt weiterhin, dass die Ausweisdaten insbesondere des neuen Personalausweises mit seinen Identifizierungsnummern nicht von Privatpersonen kopiert werden dürfen.
Bestehen Sie deshalb auf den klassischen Zahlungsnachweis, den kein seriöser Anbieter und keine seriös verkaufende Privatperson ablehnen wird: Bezahlen Sie per Überweisung oder einem Zahlungsdienstleister wie PayPal: Damit kann die Bank den Weg des Geldes nachvollziehen. Im besten Fall haben Sie sogar einen Käuferschutz bzw. eine Versicherung, die bei Nicht-Lieferung eintritt. Lesen Sie hierzu genau die geltenden Regelungen und lassen sich die Ware immer per versichertem Paket zusenden.
Volle Leistung für wenig Geld erhalten
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Kauf von gebrauchten Laptops, Handys und Kameras eine sehr günstige Einkaufsquelle sein kann. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und der üblichen Vorsicht lässt sich hier gut und gerne das eine oder andere Schnäppchen machen. Manchmal kommt – wie bei Internet-Auktionshäusern – das zusätzliche Element der Spannung einer Versteigerung hinzu. Wer genau prüft, ist meist auch auf der sicheren Seite! Da viele Verkäufer Privatverkäufer sind und nicht jeden Tag zur Post kommen können, sollten insbesondere vor Festtagen wie Weihnachten oder einem Geburtstag ein paar Tage Reserve einkalkuliert werden.
Titelbild: © istock.com – sutichak
Textbild: © istock.com – dimarik