Während etwa bei Tablet PC und Smartphones eine ganze Reihe von Chipherstellern auf dem Markt konkurrieren, beschränkt sich die Auswahl bei Laptops, Notebooks, Desktop PCs und Servern lediglich auf einen Intel oder AMD Prozessor. Allerdings haben beide Unternehmen dafür eine sehr breit gefächerte Produktpalette mit jeweils über 100 unterschiedlichen Modelle an.
Beide Hersteller verwenden denselben Befehlssatz
Ob Intel oder AMD Prozessor – etwa seit zehn Jahren hat sich die 64-Bit Architektur bei Desktop PCs und Notebooks für alle Prozessoren als Standard durchgesetzt. Sie wird als AMD64, x86-64 oder auch x64 bezeichnet und umfasst einen festen Satz an Befehlen und einen einheitlichen Aufbau. Vereinzelt hat Intel in der Vergangenheit auch den Namen Intel 64 gebraucht, obwohl es sich um denselben Typ handelt. Die übliche Bezeichnung AMD verweist lediglich darauf, dass der Hersteller als erster eine CPU mit 64-Bit in Serienreife auf den Markt brachte.
Da beide Hersteller dieselbe Architektur nutzen, ist bei den Betriebssystemen keinerlei Einschränkungen der Kompatibilität gegeben. Sowohl Microsoft Windows wie auch Linux OS sind beide auf jedem Intel oder AMD Prozessor lauffähig, während Apple traditionell seine Produkte ausschließlich mit Intel CPU aus leistungsfähigen Klassen anbietet.
Fertigung, Taktfrequenz und Anzahl der Kerne entscheiden die Performance
In den ersten Jahrzehnten waren für die Leistungsfähigkeit eines Prozessors lediglich die Taktfrequenz und die Speicheranbindung entscheidend. Ab einer Rechenfrequenz von 4 GHz ergeben sich jedoch enorme technische Probleme. So ist es beispielsweise kaum möglich, die entstehende Wärme effizient abzuleiten und der Energieverbrauch steigt durch denn hohen Wärmeverlust rasant an. Aus diesem Grund benutzen moderne Generationen in der Regel mehrere Kerne.
Es handelt sich dabei um physikalisch voneinander vollständig unabhängige Prozessoren, die parallel arbeiten. Auf diese Weise lässt sich die Rechenperformance steigern, während der Energieverbrauch niedrig gehalten wird und das System stabil läuft. In der Vergangenheit haben sich die Fertigungsverfahren dabei stetig weiterentwickelt, was zu immer kleineren Prozessoren führte. Verwendeten Intels frühe i7-CPU etwa 2008 noch Halbleiter mit einer Lithografie von 45 Nanometern, waren es bei der siebten Generation 2017 lediglich noch 14 nm.
Kleinere Schaltkreise haben unterschiedliche Vorteile: kürzere Schaltwege und eine schnellere Ansprechzeit, geringerer Energieverbrauch und kompaktere Bauweise.
Besondere Kennzeichen von Intel und AMD Prozessoren
Generell gilt, dass die Unterschiede zwischen Prozessoren verschiedener Baureihen eines Herstellers wesentlich größer als die allgemeinen zwischen beiden Anbietern sind. So stellt beispielsweise Intel verschiedene, spezialisierte Baureihen. Die wichtigsten sind:
Intel:
- Atom: Klein, energieeffizient, in ihrer Geschwindigkeit jedoch eingeschränkt.
- Celeron: beruht auf Atom oder i3/i5/i7 mit höherer oder niedrigerer Performance
- Core i3/i5/i7: Leistungsfähige Prozessoren für Desktop PC, Server und mobile Geräte mit einer integrierten Grafik
- Xeon: Prozessoren auf Grundlage der Core i3/i5/i7 ohne integrierte Grafik
AMD:
- A-Serie: Leistungsfähige CPU mit einer integrierten Grafik
- FX-Serie: CPU für High Performance Systeme und Gamer ohne integrierte Grafik
Ein grundlegender Unterschied besteht in dem Cache, der bei AMD jedem Kern zugewiesen und bei Intel zentral verwaltet und gemeinsam genutzt wird. Gleich ob Intel oder AMD Prozessor – viele CPU besitzen eine integrierte Grafikeinheit, so dass keine separate Grafikkarte benötigt wird.
Unternehmen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile
Für Spieler bringen die eingebauten Chips aber in der Regel zu wenig Leistung. AMD CPU gelten in aller Regel zudem als flexibler und lassen sich leichter als die Konkurrenz übertakten. Dabei werden die Prozessoren mit einer höheren Frequenz als vorgesehen betrieben, was die Rechenleistung erhöht.
Allerdings kann dieses Vorgehen auch zu Instabilitäten, Überhitzung und im schlimmsten Fall zur Beschädigung der Hardware führen. AMD bietet bei vergleichbarer Leistung häufig etwas günstigere Prozessoren, Intel besitzt dafür eine höhere Auswahl in der preisgünstigen Sparte für einfache Heimanwendungen und Embedded PC.
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