E-Sport entwickelt sich weltweit zu einem lukrativen Zuschauersport. Bei dieser Sportart treten Videospiel-Teams über das Internet mit Tastatur und Computermaus gegeneinander an. Profi-Spieler kämpfen auf Turnieren nicht nur um Titel, sondern auch um millionenschwere Preisgelder.
E-Sport: Games, Sportler und Turniere
Königinnen, Elfen, und Zauberinnen – auf der anderen Seite Krieger, Ritter oder Schamanen. In grandiosen Welten kämpfen sie mit allen Mitteln um die Vorherrschaft. Waffenlärm ist zu hören, Blitze schlagen ein, Gegenstände explodieren, Zauber werden ausgeführt. Hinter dem virtuellen Spektakel stecken junge Menschen, die mit höchster Konzentration und Fingerfertigkeit gegeneinander antreten. Wenn ein Team zum Angriff oder Gegenangriff ausholt, ist der Weg zum Sieg vom Beifall der Massen begleitet, denn die Schlacht wird vielerorts auf die Leinwände großer Halle übertragen.
Wer gut genug ist, kann sich ein Stück aus dem Kuchen der Preisgelder herausschneiden. Bei internationalen Turnieren werden heutzutage Preisgelder in Höhe von mehreren Millionen Dollar ausgeschüttet. Nachdem der Umsatz der Spiele-Industrie weltweit bereits höher ist als in der Musikindustrie, werden immer mehr Spiele für den lukrativen Markt der E-Sport Games entwickelt. Dabei bleiben die Erfolge nicht aus: Die E-Sport-Turniere finden, genau wie große Sportveranstaltungen, in riesigen ausverkauften Arenen statt und werden oft auch via Streaming auf den heimischen PC oder das Smart-TV übertragen.
Matches in der Eletronic Sports League
Die Wurzeln des E-Sports gehen in die 1990er-Jahre zurück. Damals trafen sich ein paar Fighter in überfüllten Hotelhallen und traten in Spielen wie Street Fighter oder Doom gegeneinander an. Heute findet der Wettbewerb der Computerspieler, kurz E-Sport genannt, auf allen Plattformen und in zahlreichen Genres statt. Egal, ob Taktik-, Fantasy-, Battle- oder Sportspiel, gleichgültig, ob Einzel- oder Multiplayer.
Wer regelmäßig professionell gegen andere Gamer antritt, darf sich E-Sportler nennen. Die Mehrzahl der Hobby- oder Profispieler spielen in eigens eingerichteten Online-Ligen gegeneinander. Die größten Spielervereinigungen sind in der Electronic Sports League (ESL) organisiert. Diese E-Sport-Liga wird seit 2000 betrieben und befindet sich mittlerweile im Besitz vom Stockholmer Unternehmen Modern Times. Im Jahre 2015 waren weltweit mehr als 5 Millionen Mitglieder in einer Millionen Mannschaften registriert.
Insgesamt werden Spiele in über 50 Genres angeboten. Die besten Spieler sind in nationalen und internationalen Ligen zusammengefasst und spielen um stetig wachsende Preisgelder. In der ESL Meisterschaft (ESLM), der E-Sport-Bundesliga, treten die besten E-Athleten zum Kampf um die nationale Meisterschaft an. Große Turniere werden vom hauseigenen ESL TV via IPTV übertragen und außerdem auf Spiele- oder Computermessen dem interessierten Publikum präsentiert.
Einzelkämpfer und Clans ziehen in die Schlacht
E-Sportler sind nicht nur als Einzelkämpfer in den virtuellen Welten unterwegs. Viele schließen sich zu Spielervereinigungen zusammen, die Clans genannt werden. Diese meistens unter einem martialischen Namen antretenden Gruppen verabreden sich zum Training oder zu Wettkämpfen. Einige dieser Zocker-Gemeinschaften haben sich sogar als Verein eintragen lassen. Wieder andere trainieren unter professioneller Aufsicht von Coaches und Sportpsychologen im eigens eingerichteten Gaming House.
Auf dem Weg zur ESL Meisterschaft werden alle Arten von Computerspiele gegeneinander gespielt. Besonders beliebt sind Klassiker wie Counter Strike (Taktik Shooter), Starcraft II (Strategie), Fifa (Fußball), League of Legends (Multiplayer Online Battle) und Defense oft the Ancients 2 (Fantasy Strategie).
Während Südkorea immer noch als Hochburg der Gaming-Wettbewerbe gilt, haben sich seit der Bereitstellung von Breitband-Anschlüssen die E-Sport-Turniere weltweit vervielfacht. Mehr als 70 Millionen Menschen verfolgen weltweit via Internet die internationalen Wettbewerbe. In den Arenen feuern Fans in den Kostümen der Spielfiguren oder mit der nationalen Flagge ihre Lieblingsteams an.
Big Money und steigende Zuschauerzahlen
Durch Wetten und Sponsoring sind die Preisgelder heute zu Millionenbeträgen angewachsen. Nicht selten verlassen die jungen Spieler beim Gewinn einer Meisterschaft den Computer mit vollen Taschen. So wurden zum Beispiel auf dem internationalen E-Sport-Turnier in Seattle (2015) über 18 Millionen Dollar als Preisgelder ausgeschüttet. Allein das amerikanische Siegerteam durfte mit 6,6 Millionen Dollar nach Hause gehen.
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