Als mit „Defense of the Ancients“ die populäre „Warcraft“-Mod erschien, aus der sich „Dota 2“ entwickelte, war die Beliebtheit des Titels nicht abzuschätzen. In diesem Jahr ging das weltweit größte Turnier im Free2Play-Moba bereits in die fünfte Runde und ein Preisgeld über 6,63 Millionen ging an die Gewinner, die diesmal aus den USA kamen.
Pudge, Ember Spirit und Co. füllen Hallen
E-Sportler auf nerdigen LAN-Parties, die ihre Meisterschaften unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten, gehören der Vergangenheit an. Beim International in der Mehrzweck-Arena in Seatte spielten zwei Teams aus jeweils fünf Spielern vor über 15.000 Zuschauern. Nicht nur die Helden, auch die Spieler sind in der Szene längst zu Stars geworden. Auch im In-Game Stream und auf Twitch wurden die Spiele live (mit Verzögerung, um Betrug auszuschließen) übertragen. Spieler wie Dendi oder Xiao8 sind die Stars von „Dota 2“.
Die Grenze zwischen E-Sports und „realem“ Sport verwischt weiter
Auch der Spielmodus gleicht dem anderer Sportturniere – in zwei Gruppen zu je acht Teams werden die Qualifikationsspiele für die K.O.-Runde ausgespielt. Die jeweils ersten vier Teams spielen in der Upper Bracket um den Einzug ins Finale, während die letzten vier jeder Gruppe in der Lower Bracket noch eine Chance aufs Weiterkommen haben.
Insgesamt wurden ungefähre 18,5 Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet, 6,6 Millionen davon gingen an die Gewinner vom amerikanischen Team EG (Evil Geniuses), die sich gegen die Chinesen von CDEC mit 3:1 durchsetzten. Das Finale wird im Best of Five ausgespielt.
Mit FATA und Kuroky waren auch zwei deutsche E-Sportler am Event beteiligt.
Taktik, Nerven und schnelle Reaktionen
„Dota 2“ ist ein taktisches Spiel, bei dem schnelle Reaktionen gefordert werden und nur ausgeklügeltes Teamplay den Sieg bringt. Jeder Held muss seine Rolle erfüllen und Gold sammeln, den Gegner behindern oder eben Unterstützung liefern. Vor allem das Tempo und die Koordination der Teams sind beeindruckend.
Die Spiele dauern bei Turnieren typischerweise zwischen 45 und 60 Minuten. Bereits die Pick-Phase, in der die E-Sportler ihre Helden wählen und Helden von dieser Runde ausschließen, dauert rund 15 Minuten und kann die Weichen Richtung Sieg stellen.
Wie spannend „Dota 2“ nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Zuschauer ist, zeigt sich vor allem in der Größe des International-Turnieres: Es ist inzwischen das höchstdotiere E-Sports-Turnier der Welt.
Die Community ist connected
Wer die Spiele des Turniers verpasst hat, kann jedes Spiel online nachholen. Von verschiedenen Streamern gecastet, sind die Spiele alle bei YouTube öffentlich zugänglich und so lassen sich die Partien der Profi-Teams noch genau analysieren. Vor allem das Finale zwischen CDEC und EG bot extrem spannende Spiele.
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