Mittlerweile 17 Staffeln und ein Kinofilm zeigen, dass die Serie South Park mit ihren überdrehten Charakteren und ihrem oftmals pubertären Humor eine Vielzahl an Fans begeistern kann. Nachdem die letzten Spieleumsetzungen aus dem South Park Universum eher als schrecklich zu bezeichnen waren, bietet South Park: Der Stab der Wahrheit trotz leichter technischer Mängel solide Spielekost mit herrlich abgedrehten Elementen.
Lange Entwicklungszeit für die Qualität
Um dem Spiel South Park: Der Stab der Wahrheit die notwendige Spieltiefe zu verpassen, beauftragte der mittlerweile insolvente Spieleentwickler THQ die bekannte Spieleschmiede Obsidian mit der Umsetzung des Spiels. Nachdem die Rechte an dem Spiel an den Publisher Ubisoft übergegangen waren, wurde der Release des Spiels nochmals um einige Monate verschoben, um dem Spiel den nötigen Feinschliff zu verpassen. Zwar ist South Park: Der Stab der Wahrheit immer noch kein absolutes optisches Highlight geworden, bietet jedoch eine perfekte Umsetzung der scherenschnittartigen Optik der ursprünglichen Serie. Neben der Technik ist jedoch vor allem das Spielvergnügen entscheidend und hier kann South Park: Der Stab der Wahrheit auf ganzer Linie überzeugen.
Enge Zusammenarbeit mit den Serienschöpfern
Zu Beginn des Spiels führt ein Video, vertont vom bekannten Seriendarsteller Eric Cartman den Spieler in die abstruse und abgedrehte Spielwelt ein. In typischer Fantasy-Manier bekämpfen sich Menschen und Dunkelelfen auf der Suche nach dem so genannten „Stab der Wahrheit“. Doch wer nun erwartet in einer Fantasy-Welt zu starten, wird sicherlich enttäuscht. Denn die Kulissen und Orte der originalen Serie dienen hier als Spielwelt und bieten eine Vielzahl von oftmals lustigen, aber auch sehr abgedrehten Momenten.
So betreibt der wegen Polio gelähmte Junge Jimmy im Haus seiner Eltern die Taverne „Zum gelähmten Esel“ oder epische Schlachten werden auf den Fluren der Grundschule zwischen Spinden und glatt poliertem Boden ausgefochten. Auch wenn sich die Elemente im Verlauf des Spiels wiederholen, ist jedoch für ständige Abwechslung gesorgt. Denn die Spieleentwickler haben sich prominente Hilfe geholt, um die Story in die richtige Richtung treiben zu können.
Gemeinsam mit den Entwicklern der South Park Serie Matt Stone und Trey Parker schufen die Entwickler so ein dichtes und stimmungsvolles Netz voller Geschichten, die exakt in den Kontext der Serie passen.
Die Fantasie als wichtigste Waffe
Wie bei allen Rollenspielen üblich müssen sich die Helden des Spiels auch mit immer besserer Ausrüstung und immer stärkeren Waffen ausrüsten, um gegen die Gegnerhorden bestehen zu können. Diese Ausrüstungsgegenstände bieten jedoch nicht nur spielerische Vorteile, sondern sind dabei auch herrlich abgedreht, so dass man sich gut in die Fantasie der Charaktere hineinversetzen kann. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad des Spiels so gering gehalten, dass man auch ohne große Mühen durch die verschiedenen Aufgaben schreiten und diese lösen kann.
Rätsel hingegen sind bei South Park: Der Stab der Wahrheit eher die Seltenheit und beschränken sich vor allem auf einfache Schalterrätsel. Dank der großen Zahl an Haupt- und Nebenaufgaben hat der Spieler jedoch genügend Zeit und Motivation, um wirklich alle Ecken dieses herrlich abgedrehten Spielekosmos zu entdecken. Ehe man sich versieht taucht man tief in diese abgedrehte Welt ab und kichert verholen auch über den 100. Fäkalienwitz und die verstecktesten Anspielungen.
Ein Spiel für Fans der Serie
Wer mit der Serie South Park nichts anfangen kann, sollte die Finger vom Spiel South Park: Der Stab der Wahrheit lassen. Dank der Anbindung an Steam und der fehlenden Synchronisierung im Deutschen ist das Spiel vor allem für ein älteres und gut Englisch sprechendes Publikum bestimmt. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, bietet South Park: Der Stab der Wahrheit aber eine wirklich gute und stimmungsvolle Unterhaltung für viele Abende.
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