Die High-Tech-Brille Google Glass ist in den USA inzwischen im freien Verkauf erhältlich. Wer von Anfang an dabei sein möchte, darf $1.500 (etwa 1,150 Euro) auf den Ladentisch blättern. Doch das ist erst der Anfang. Google hat schon weitere Entwicklungen in der Pipeline. Eine neue Generation von Kontaktlinsen verspricht bionisches Sehen.
Das kann die Google Glass Datenbrille
Ein paar Jahre hat Google daran gefeilt, jetzt ist die Glass Datenbrille zumindest in den USA und in Großbritannien erhältlich. Auch wenn es sich laut Google zunächst noch um einen „Open Beta“-Test handelt, wird es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis die ersten Technik-Fans auch in Deutschland sich so ein Gerät auf die Nase setzen. Die Sicht auf das Display von Google Glass ist in der Größe vergleichbar, mit einem Blick auf einen 26,5 Zoll großen HD-Bildschirm aus etwa 2,4 Metern Entfernung. Laut Google hat die Kamera eine Auflösung von 5 Megapixeln und kann neben Fotos auch Videos aufnehmen.
Um die Aufnahmen später auf einen PC zu übertragen sind WLAN und Bluetooth an Bord. Ton wurde ursprünglich über den Schädelknochen übertragen. Weil das bei vielen Menschen nicht besonders gut funktioniert, legt Google inzwischen einen Ohrhörer bei. Die Brille verfügt über einen 12 GB großen Speicher, der allerdings noch erweitert werden soll. Die Akku soll laut Google einen Tag lang durchhalten.
Smartphone erforderlich
Um die Datenbrille in Betrieb zu nehmen, ist ein Smartphone erforderlich. Ein Android-Smartphone ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber nicht schaden. Über die kostenlose App MyGlass werden die Daten vom Smartphone zur Brille übertragen. Dabei dient die Brille lediglich als optisches und akustisches Medium, die Daten stammen vom Handy.
Die Google Glass ist ideal zur Erforschung der Umgebung. Wer will findet damit blitzschnell den Weg ins nächste Restaurant oder zum nächsten Bankautomaten. Auch die Ergebnisse einer Recherche nach Abflugzeiten, Börsenkursen, Fußballergebnissen oder die neusten E-Mails werden auf dem Display angezeigt. Doch auch Vorsicht ist geboten: Der schnelle Informationsfluss kann den Träger zum Beispiel auch vom Straßenverkehr ablenken.
Damit die Träger der Datenbrille nicht in Schwierigkeiten geraten, legt Google ein paar Hinweise bei. So rät Google die Datenbrille in der Öffentlichkeit abzuschalten und abzunehmen, wenn Menschen durch ihre Reaktion zeigen, dass sie sich durch die Benutzung unwohl oder ausspioniert fühlen. Ohne Erlaubnis der Anwesenden sollte die Brille nicht verwendet werden.
Augmented Reality in einer Kontaktlinse
Während die Glass Datenbrille und ihre Konkurrenten wie Samsung Galaxy Glass u.a. Stand der Technik sind, werden in den Labors neue Kontaktlinsen entwickelt, die an die elektronischen Linsen in den Terminator-Filmen erinnern. Während herkömmliche Kontaktlinsen dazu verwendet werden Sehschwächen zu korrigieren, sind in den neuen Linsen Steuer- und Kommunikationsschaltungen und eine Antenne integriert. Hunderte von mikroskopisch kleinen LEDs werden Texte, Grafiken und Bilder direkt vor dem menschlichen Auge erzeugen.
Dabei ist ein Großteil der Hardware transparent, so dass der Träger die Umwelt weiterhin wahrnehmen wird. Ähnlich wie bei Google Glass das Smartphone, wird auch bei den Augumented Reality Kontaktlinsen ein kleines Zusatzgerät mit Internetzugang den Fluss der visuellen Informationen steuern. Ausgestattet mit Gesundheitsindikatoren könnte aus der nicht invasiven Überwachung des Trägers ein riesiger Zukunftsmarkt werden.
Alle grundlegenden Techniken für eine solche Kontaktlinse sind bereits vorhanden. Jetzt gilt es damit eine funktionale Linse zusammenzubauen. Erste Prototypen beweisen, dass dieser Weg gangbar sein wird. Die neue Kontaktlinse wird die Möglichkeiten des menschlichen Auges dramatisch erweitern.
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