360-Grad-Kameras liegen im Trend. Erst Anfang Juli erhielt das französische Unternehmen Giroptic auf Kickstarter 1,4 Millionen US-Dollar – fast das Zehnfache ihres minimalen Fundings – für die Herstellung einer 360-Grad-Kamera mit FullHD-Auflösung. Der Kameratyp spielt schon länger in professionellen Branchen wie Überwachung eine wichtige Rolle, erobert jedoch aktuell die Herzen von Fotografie- und Technikfreunden.
Die jungen Wilden
Kreative Kameras mit ausgeklügelter Panoramafunktion erregen in den letzten Jahren Aufsehen in der technophilen Gemeinde. Crowdfundingprojekte und Startups sind aktuell die Wegbereiter der 360-Grad-Kamera auf dem freien Markt. Giroptics, Bublcam, Centr und Panono sind die zur Zeit beliebtesten Modelle, welche sich trotz unterschiedlicher Technik gewisse Eigenschaften teilen. Die 360-Grad-Kameras sind alle in Richtung Android- und iOS-Kompatibilität orientiert, bieten WiFi- und Streaming-Funktionen, sowie ein einzigartiges Gimmick. Panono ist das beste Beispiel dafür, wie sich dieses Konzept auf die Spitze treiben lässt, denn sie macht die 360-Kamera zu einem interaktiven Spielzeug.
In die Oberfläche des 11-Zentimeter-Balls sind 36 Kameras eingebaut, die ein Panorama mit 108 Megapixeln Auflösung erzeugen. Um die Panono auszulösen, wird sie in die Luft geworfen und macht ihr Bild am höchsten Punkt ihrer Flugbahn. Auf diese Weise entstehen Panoramabilder aus der Vogelperspektive. Wer nicht glaubt, dass irgendjemand Geld für dieses Spielzeug ausgibt, gehört zu den über 2600 Menschen, die auf IndieGoGo über 1 Million US-Dollar für die Kamera aufgebracht haben.
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Sphärische 360 Grad mit Giroptics und Bublcam
Etwas zahmer und altmodischer als die Panono sind die anderen Crowdfundingresultate Bublcam und Giroptics. Das Unternehmen Bubl schloss im Dezember 2013 den Kickstarter für die Bublcam erfolgreich ab. In der kleinen Kugel sind vier 190-Grad-Kameras eingebaut, die zusammen nahtlose 14-Megapixel-Bilder in einem sphärischen Panoramaformat erzeugen. Außerdem filmt die Bublcam in einer Auflösung von 720p mit 30 fps oder 1080p mit 15 fps. Die Videofunktion lässt sich über ein eingebautes WiFi-Modul zum Videostreaming in Echtzeit verwenden.
Der aktuell geglückte Kickstarter von Giroptics verfolgt mit seiner 360-Grad-Kamera beinahe dasselbe Konzept, geht allerdings qualitativ noch eine Stufe weiter. Mit drei 185-Grad-Kameras erreicht die ei-förmige Giroptics zwar nicht ganz die räumliche Abdeckung der Bublcam, verspricht aber flüssige Videoaufnahmen in 1080p FullHD. In Kombination mit eingebauter Streamingfunktion eignet das Modell sich somit für hochauflösende Live-Übertragungen in Echtzeit.
Vertikale 360 Grad mit Centr
Die Centr verfolgt einen etwas praktischeren Ansatz als ihre Konkurrenten im 360-Grad-Bereich. Die Kamera sieht wie eine handtellergroße Scheibe aus und verwendet vier 1080p-Kameras um ein vertikales Panorama zu erschaffen. Die 360-Grad-Aufnahme hat zwar nicht die sphärischen Rundum-Qualitäten der Bublcam, Panono und Giroptics, macht allerdings effektiver Aufnahmen im klassischen Stil. Centr wurde von einem Unternehmen aus ehemaligen Apple-Mitarbeitern entwickelt und stößt bereits jetzt aufgrund ihrer einfachen Anwendung auf sehr positive Resonanz.
Im Gegensatz zu den Startup-Modellen erweckte Centr nicht nur Interesse auf dem privaten Sektor, sondern ist auch in Bereiche wie militärische Anwendung, Überwachung und professionelle Live-Übertragung stark involviert.
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Titelbild: © ACStudios – shutterstock.com
