Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 kamen sie zum Einsatz und sorgten für Aufsehen: Personalisierte Tickets, die mit RFID-Chips ausgestattet waren, um damit einen reibungslosen Ablauf des Einlasses zu ermöglichen. Im Gegensatz zu den üblichen Spielen im Stadion war es nun nicht mehr notwendig, dass Ordner die Tickets kontrollieren, sondern die Daten der Fans wurden über DSL vom Zentralsystem abgefragt und verglichen. Durch die neuartige Technik ließ sich vermeiden, dass Hooligans oder andere unerwünschte Zuschauer mit Tickets vom Schwarzmarkt ins Stadion gelangen. Seitdem sind einige Jahre ins Land gezogen und es sind sowohl einige Vorteile als auch Nachteile bei Produkten mit RFID erkennbar.
Vorteile der Produkte mit RFID
Hinter dem Kürzel RFID versteckt sich die Radio Frequency Identification, die Funkerkennung durch elektromagnetische Wellen.
Es handelt sich dabei nicht um ein Einzelteil, sondern um ein System.
RFID beinhaltet den Transponder (Chip), eine Einheit, die sendet und empfängt sowie ein System, in dem die Daten verarbeitet werden. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft ließen sich so die persönlichen Daten des Fans ermitteln.
RFID hat einige Vorteile, sodass es für den Einsatz in verschiedenen Produkten interessant ist.
- Es ist nicht notwendig, dass der Chip direkt an das Lesegerät* gehalten wird. Unter Umständen lassen sich durch die elektromagnetischen Wellen sogar mehrere Meter überbrücken.
- Die Lesegeräte haben den weiteren Vorteil, dass sie mehrere Chips gleichzeitig identifizieren können.
Am Beispiel Fußball-Stadion: Es ist nicht notwendig, dass die Besucher nacheinander durch die Kontrolle gehen, sondern sie lassen sich gruppenweise erfassen und lokalisieren.
- Die elektromagnetischen Wellen durchdringen sogar Holz oder Karton.
- Die Daten lassen sich direkt auf dem Chip speichern; eine externe Datenbank ist nicht notwendig.
- Die Transponder lassen sich leicht in Produkte oder Verpackungen integrieren, sodass sich ein breites Einsatzfeld ergibt.
- Auch bei Umwelteinflüssen oder in einer rauen Umgebung reagieren die Systeme zuverlässig.
Nachteile der Funkerkennung
Neben aller Begeisterung der Befürworter gibt es jedoch auch einige Kritikpunkte.
- Damit RFID-Systeme reibungslos arbeiten, ist der Ausbau des weltweiten einheitlichen Netzwerkes notwendig. Allerdings ist es schon jetzt möglich, innerhalb eines kleineren Rahmens, wie innerhalb einer Firma, mit RFID zu arbeiten.
- Da RFID bisher noch nicht so verbreitet ist wie andere Systeme, sind die Kosten für Umrüstung und Transponder noch relativ hoch.
- Produkte, die einen hohen Anteil an Metall oder Wasser haben, bewirken eine Störung des elektromagnetischen Feldes. Dadurch lassen sich die Daten häufig nicht richtig auslesen.
- Unklar ist ebenfalls, wie der Umgang mit Störsignalen stattfindet, die unter Umständen absichtlich ausgesendet werden.
- Da theoretisch jeder Nutzer eines RFID-Lesers die gespeicherten Daten auslesen kann, sind Datenschützer alarmiert und haben Angst vor Missbrauch.
Fazit:
Ob die Entscheidung für oder gegen RFID im Unternehmen fällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für die Betriebe sind vor allem die relativ hohen Kosten sowie eine eventuelle Störanfälligkeit in Relation zu den äußerst flexiblen Einsatzmöglichkeiten bedeutend. Hier gilt es abzuwiegen und so die individuell bestmögliche Lösung zu finden.
Titelbild: © istockphoto – AlexLMX