Neue Video-Plattform: Yahoo sagt Youtube den Kampf an

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Ende der 90er Jahren war Yahoo noch vor Google die mit Abstand am häufigsten genutzte Suchmaschine im Internet. In dem folgenden Jahrzehnt verlor es jedoch in diesem Bereich nahezu alle Marktanteile – mit einem neuen Video-Streaming-Dienst könnte es nun zurückschlagen.

Der Monopolist könnte an seinem eigenen Erfolg scheitern

Die weltweite Videoplattform der Welt ist derzeit unbestritten Youtube – aber für das Unternehmen Google erweist sich dieser Ruhm als ein zweischneidiges Schwert. In immer mehr Bereichen entwickeln sich Probleme, die von den Machern der Plattform in diesen Ausmaßen nicht vorauszusehen waren.

Nachdem gerade einige andauernde und beständig zunehmende Klagen von Seiten der Medienindustrie abgewehrt werden konnten, sind es staatliche Institutionen, die wie zuletzt in der Türkei den Dienst wegen unliebsamer Videos sperren. Noch entscheidender könnte jedoch sein, dass sich auch die Schaffenden zunehmend abwenden.

Der Grund: Wegen der hohen Konkurrenz und der gestiegenen Kosten wurde die Vergütung für Werbeeinnahmen drastisch gesenkt – und damit auch die Motivation, weiter für den Video-Streaming-Dienst tätig zu werden. Gleichzeitig erhöht sich die Anzahl der doppelten und dreifachen Inhalte, was in gewissen Fällen einen erbitterten Streit um die Rechte nach sich zieht.

Die ersten Künstler wandern ab

Genau in diese Bresche könnte Yahoo jetzt schlagen. Denn mit den schrumpfenden Einnahmen und den gestiegenen Ausgaben von Google, dass diese auf seine Nutzer umlagert, werden die Bedingungen immer unattraktiver. Auch der Ruhm des Konzerns selbst trägt einiges dazu bei, dass sich bestimmte Kreise mit großem Interesse eine neue Plattform suchen.

Dem entsprechend scheinen die ersten Abwerbeversuche des neuen, alten Medienriesen von Erfolg gekrönt zu sein. Darüber hinaus ist der Markt wesentlich umfangreicher geworden – schon längst ist Youtube nicht mehr der einzige bekannte Anbieter. So wurde der oft besuchte Video-Streaming-Dienst Vimeo als einer der potenziellen Übernahmekandidaten genannt und steht nach Aussagen einiger Fachmänner und Journalisten noch immer ganz oben auf der Liste der Übernahmekandidaten.

Ebenso sollen im Geheimen bereits Verhandlungen zwischen Plattenfirmen, Künstler, Produzenten und anderen Kunstschaffenden laufen. Diese dienen dazu, Yahoo ein Monopol auf gewisse Werke zu sichern, das seinen Namen auf einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie Youtube bringen soll.

Professionalität statt Amateurvideos kann den Ausschlag geben

Aus diesem Grund verfolgt Yahoo auch ein anderes Konzept als seine Konkurrenz. Es will in seinem ersten Schritt auf kommerzielle Anbieter setzen, anstatt jeder Privatperson den Upload zu ermöglichen. Einer der entscheidenden Faktoren könnte – neben allen juristischen Bedenken – sein, dass Videomaterial eine extrem hohe Bandbreite und andere Voraussetzungen wie einen großen Speicherplatz benötigt.

Dieser rechnet sich nur bei einer entsprechenden Anzahl an Besuchern, die bei der Vielzahl an privaten Inhalten nicht gewährleistet ist. Deshalb ist eine Konzentration auf prominente Anbieter aus mehreren Gesichtspunkten sinnvoll – es erspart sowohl Ressourcen und schafft gleichzeitig eine breite Öffentlichkeit.

Der Nachteil besteht darin, dass viele andere User weiter auf andere Streaming-Dienste ausweichen. Diese werden aber gleichzeitig dadurch unverhältnismäßig belastet, was das Pendel wieder zugunsten der neuen Videoplattform ausschlagen lässt.

Youtube light – wenig Probleme, aber ausreichend Unterstützer?

Das Konzept an sich ist zwar gut durchdacht, es bleibt allerdings offen, ob sich das Unternehmen damit lange behaupten kann. Die Entscheidung, auf weniger und prominentere Produzenten zu setzen, bietet zahlreiche Vorteile.

Diese müssen allerdings auch von ihrem eigenen Nutzen überzeugt werden. Zu den Argumenten Youtubes gehört bislang noch seine enorme Reichweite, die sich so schnell von niemandem auf dem Markt erreichen lässt.

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Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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