Schrifterkennung: Digitalisierung von Büchern schreitet voran

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Das Jahr 2002 stellte eine von den meisten unbemerkte Zeitenwende dar. Denn in diesem Jahr waren erstmals mehr Daten digital als analog erfasst. Diese Entwicklung schritt rasant weiter voran. Inzwischen ist nur noch ein verschwindend geringer Prozentsatz der weltweit gespeicherten Informationen in gedruckter Form erhältlich. Vor allem aber lassen sich auch immer mehr dieser ursprünglich ausschließlich in gedruckter Form vorliegenden Werke auch am Computer einsehen.

Ganze Bibliotheken werden gescannt

Um Bücher in digitaler Form nutzbar zu machen ist es notwendig, diese Seite für Seite einzuscannen. Dank immer stärker verbesserter Schrifterkennungsprogramme ist es heutzutage für Dienste wie Google Books möglich, die Druckwerke im Internet im ursprünglichen Schriftbild der Printausgabe verfügbar zu machen bei gleichzeitiger voller digitaler Erfassung des Textes. Dabei liegt der Fokus vor allem auf wissenschaftlichen Werken.

Hierfür kooperiert Goolge mit einer Vielzahl universitärer Einrichtungen. Auf diese Weise werden viele Werke, von denen lediglich eine überschaubare Anzahl von gedruckten Exemplaren übrig ist, für wissenschaftliche Zwecke wesentlich einfacher und besser nutzbar.

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Vorteile der digitalen Erfassung

Doch die Vorteile der Digitalisierung enden nicht bei einer einfacheren Form der Verfügbarkeit. Auch die Recherche sowie die Verknüpfung von Informationen wird auf diese Weise deutlich vereinfacht. Denn sofern in einer Fußnote ein Werk auftaucht, welches ebenfalls bereits digitalisiert ist, so kann dieses direkt verlinkt werden. Das Suchen von Fundstellen wird auf diese Weise deutlich vereinfacht.

Auch das Durchsuchen ganzer Werke nach bestimmten Suchworten wird dank der Digitalisierung sehr viel weniger mühselig. Vor allem aber besteht die Möglichkeit, auch im Nachhinein Verknüpfungen zwischen einzelnen Werken zu erstellen. Die hiermit verbundenen Vorteile werden deutlich, wenn man sich beispielsweise dem Bereich der Rechtswissenschaften zuwendet. Dort gibt es eine Vielzahl von Gerichtsentscheidssammlungen.

Auf digitalem Wege können nachträglich auch Verweisungen eingetragen werden, wo in der wissenschaftlichen Literatur eine Kommentierung des jeweiligen Urteils erfolgte bzw. welche zukünftigen Gerichtsentscheidungen durch Zitierung auf dieses Urteil Bezug nahmen. Auf diese Weise entstehen dynamische Dokumente die durch nachträgliche Ergänzungen ständig auf neuestem Stand gehalten werden können ohne dabei ihren ursprünglichen Inhalt zu verlieren.

Eine Frage des Urheberrechts

Allerdings ist das Einscannen und zur Verfügung stellen von Büchern im Internet mit einer Vielzahl von Rechtsfragen verknüpft. Diese betreffen vor allem das Urheberrecht. Für Firmen wie Google ergibt sich hierbei die Problematik, mit einer Vielzahl unterschiedlicher Rechtsauffassungen und -Systeme konfrontiert zu sein. So sind in der Regel die urheberrechtlichen Bestimmungen in Europa meist deutlich stärker ausgeprägt als in Amerika.

Dort wurde durch Google Ende 2013 ein Durchbruch erzielt, als die Klage einer Vielzahl von Autoren gegen die digitalisierte Veröffentlichung ihrer Werke vor Gericht scheiterte. Dass Gericht sah die Notwendigkeit einer individuellen Autorisierung der Veröffentlichung als nicht gegeben an. Dies löst allerdings nicht die rechtlichen Probleme, mit denen Google Books unter anderem in Deutschland weiterhin zu kämpfen hat.

Gleichwohl werden auch in diesen Fragen aller Voraussicht nach kurz- bis mittelfristig Kompromisse gefunden werden. Denn auch den Autoren selber muss im Grunde daran gelegen sein, dass ihre Werke auffindbar und lesbar sind. Aufgrund der Kurzlebigkeit des heutigen Buchhandels wo die meisten Titel bereits nach wenigen Monaten wieder ausgelistet werden bewahren digitale Ausgaben der eigenen Werke Autoren davor, in Vergessenheit zu geraten.

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Titelbild: © Pakhnyushcha – shutterstock.com

 

Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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