Künstliche Intelligenz – Bedrohung oder Segen?

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Wer den Wirtschaftsteil der Zeitung verfolgt oder in den Nachrichten genau hinhört, dem wird der Begriff der künstlichen Intelligenz sehr häufig begegnen. Es scheint fast so, dass dieser die beiden Begriffe „Internet der Dinge“ oder „Industrie 4.0“ im Laufschritt überholt hätte. Allerdings ist die Begriffswelt noch ziemlich unbestimmt. Was die Frage aufwirft: Ist die künstliche Intelligenz Bedrohung oder ist sie vielmehr ein Meilenstein, der Wohlstand schaffen könnte

Künstliche Intelligenz sorgt seit langem für günstige Preise und Umweltschonung

Der Begriff künstliche Intelligenz bezieht sich zum Großteil auf Technologien, die schon seit vielen Jahren langsam entwickelt haben. Eines der bekanntesten Beispiele dafür dürfte die Berechnung von Flugpreisen sein. Ursprünglich gab es nur sehr wenige Preisstufen, wobei der Zusammenhang zwischen Preis und Datum sogar in „Papierkatalogen“ abgebildet werden konnte.

So wurden die einzelnen Urlaubswochen in Farben eingeteilt – mit einem Hochsaisonzuschlag. Dann kamen die Fluggesellschaften und Hoteliers auf die Idee die Kapazitäten besser zu nutzen. Neben dem Ertragsziel natürlich auch mit dem Ziel der Umweltschonung: Weniger leere Sitze in Flugzeugen bedeuten einen geringeren Verbrauch pro Passagier.

Oder: Bei niedriger, prognostizierter Nachfrage setzt die Fluggesellschaft ein kleineres, kerosinsparenderes Modell ein. Aus diesen „Stufenpreisen“ hat sich dann ein Modell entwickelt bei dem Computer die voraussichtliche Auslastung stets neu rechnen und bei dem die „Preismatrix“ stets neu berechnet wird. Schrittweise wurde dann aus einem rein statistischen Modell ein selbst lernendes System.

Ist die Künstliche Intelligenz eine Bedrohung? Augen auf bei der Berufswahl!

Eine allgemeine Antwort auf die Frage, ob die künstliche Intelligenz eine Bedrohung darstellt, ist nicht möglich. Auf der einen Seite führt deren Einsatz dazu, dass Produkte günstiger werden. Und mehr Menschen sich etwas gönnen können, was sie zum Normalpreis oder vollen Preis sich nicht hätten leisten können.

Sitzladefaktoren von 80 oder mehr Prozent im Flugverkehr wären ohne künstliche Intelligenz nicht möglich. Deshalb können moderne Technologien in der „Jetzt-Zeit“ durchaus auch als Turbo oder Nachbrenner für volkswirtschaftlichen Wohlstand betrachtet werden.

Allerdings ist die Projektion in die Zukunft durchaus zweischneidig: Für viele Berufe könnte die hohe Effizienz der künstlichen Intelligenz aber durchaus problematisch werden. Wenn die höheren und efifzienter produzierten Waren und Dienstleistungen nicht in steigender Menge abgesetzt werden können, dann könnte ein Abbau an Beschäftigung drohen. Deshalb sollten sich Berufseinsteiger darauf einstellen, ein möglichst breites Wissen zu erwerben und ggf. auch die Bereitschaft zum Umlernen mitbringen.

 

 

Vom Unternehmensgründer zum Milliardär: Künstliche Intelligenz macht es möglich

Darüber hinaus gibt es weitere Effekte mit denen der Einsatz von künstlicher Intelligenz insbesondere Unternehmensgründer bzw. deren Start Ups zu einem unglaublich hohen Unternehmenswachstum anregen kann:

  • Künstliche Intelligenz ermöglicht eine Auswertung der Abverkäufe von Dienstleistungen und Produkten beinahe in Echtzeit sowie deren Fortschreibung in die Zukunft. Damit sind die Zeiten vorbei in denen Unternehmensgründer eine große Menge an Fertigwaren herstellen und lagern mussten. Bestellungen können direkt in die Produktion eingespeist werden, so dass sich Lieferzeiten und Kapitalbindung erheblich vermindern lassen.
  • Verschiebung bedeutender betriebswirtschaftlicher Kurven und Kennzahlen: In der Literatur und der Beschreibung des epischen Weges von Amazon zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt wird der Einsatz von Algorithmen für Kundenbindung und Geschäftsoptimierung gelobt. Dort ist Künstliche Intelligenz keine Bedrohung, sondern Chanceneröffner! Dies gilt nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch die Kunden. Künstliche Intelligenz kann ähnliche Artikel wie die bereits gekauften oder bewerteten Vorschlagen und trifft damit die Kundenwünsche erstaunlich gut.
  • Künstliche Intelligenz kann den Einzugsbereich von Ladengeschäften und Start-Ups erweitern: Viele kleine Einzelhändler oder auch Start ups wären ohne den Einsatz von künstlicher Intelligenz für die richtige Webseitengestaltung und/oder das Auffinden von Suchmaschinen nicht auffindbar. Damit könnten sie den Fixkostenblock ihres Unternehmens nur noch auf einen zu kleinen Umsatz verteilen und würden den Weg über die Gewinnschwelle hinein nicht schaffen.

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Künstliche Intelligenz begleitet uns ins nächste Jahrzehnt

Auch wenn der Begriff sich vielleicht verändern mag: Vernetzte und selbst lernende Systeme werden aus den modernen Volkswirtschaften nicht wegzudenken sein. Sie verbessern die Wirtschaftlichkeit von Produktion und Marketing, können die Umwelt schonen und damit auch neue Chancen für die Menschen entwickeln.

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist sie allerdings eine enorme Herausforderung: Es kann durchaus sein, dass man auf den technologischen Wandel mit einer Umschulung reagieren muss.

Und die bisher vorherrschende Meinung, dass man in einem erlernten Beruf lebenslang arbeiten kann, kann der Vergangenheit angehören.

Dafür aber können die Geschäftsmodelle Distanzen und Kontinente noch besser überwinden – was weitere Chancen in den dann ehemaligen Schwellenländern ermöglichen wird. Die Waage, die anzeigt ob Künstliche Intelligenz Bedrohung oder Segen ist wird sich wohl in Richtung „Segen“ neigen.

Titelbild: © iStock – AndreyPopov

Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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