Diebstahlschutz für Smartphones bald Standard: Hersteller unterschreiben Selbstverpflichtung

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Gute Nachrichten für Smartphone-Käufer: Die wichtigsten Hersteller verpflichten sich in einer gemeinsamen Vereinbarung freiwillig, ihre Geräte künftig mit einem umfassenden Diebstahlschutz zu versehen. Das soll die Daten der Besitzer schützen und zugleich Diebstähle unattraktiver machen.

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Ab Juli 2015: Geräte nur noch mit ausgefeiltem Diebstahlschutz

Unter der Federführung des US-Industrieverbands CTIA haben die führenden Smartphone-Produzenten Apple, Motorola, Google, Huawei, Samsung, HTC und Nokia einen detaillierten Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, den sie spätestens bis Juli 2015 umsetzen wollen. All die beschlossenen technischen Standards dienen zwei Zielen:

  • Datensicherheit: Bestohlene müssen nicht nur den Verlust eines kostspieligen Geräts verkraften, sie müssen zudem einen Missbrauch ihrer Daten befürchten. Das betrifft zum Beispiel gespeicherte Bilder, Telefonnummern und Kurzmitteilungen. Mit diesen Daten können Kriminelle großen Schaden anrichten: Sie können beispielsweise vertrauliche Geschäftsinformationen verkaufen, Kompromittierendes zur Erpressung nutzen oder peinliche Bilder im Internet veröffentlichen. Der künftige Diebstahlschutz soll diesen Missbrauch verhindern, indem Diebe keinen Zugriff mehr auf das Gerät und die Daten erlangen können.
  • Prävention: Zusätzlich hoffen die Hersteller, mit den Maßnahmen die Anzahl an Diebstählen zu reduzieren. Sie zielen darauf, das Smartphone für Kriminelle so wertlos wie möglich zu machen. Sie sollen es weder selbst verwenden noch weiterverkaufen können.

Die technologische Umsetzung

Um diese Ziele zu erreichen, setzen die Produzenten auf mehrere Funktionen. Erstens können fortan alle Besitzer auf das heute schon verbreitete Remote-Wipe zurückgreifen. Diese Technologie ermöglicht das Entfernen sämtlicher persönlicher Daten per Fernlöschung. Dieses Löschen lässt sich per Kunden-Account im Internet durchführen.

Zweitens können Betroffene auf dem gleichen Weg das Gerät unbenutzbar machen. Dazu können sie aus der Ferne das Passwort ändern beziehungsweise überhaupt erst eines einrichten. Schließlich wollen die Hersteller vermeiden, dass Diebe die Zugangssperre umgehen können. Deshalb schalten sie die Möglichkeit ab, ein Gerät unautorisiert auf die Werkseinstellungen zurückstellen zu können. Bisher lässt sich das bei den meisten Smartphones leicht durchführen und bietet Kriminellen die Chance, ein eigenes Passwort einzugeben.

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Damit der Schutz nicht zum Nachteil wird

In der Selbstverpflichtung formulieren die Hersteller zugleich zwei Punkte, um Nachteile für Bestohlene auszuschließen. So können Besitzer eine eigene Notfall-Nummer einrichten, die sich auch nach der Sperre anrufen lässt.

Dadurch können ehrliche Finder des Smartphones den Eigentümer zwecks Übergabe kontaktieren. Ohne diese Funktion würde ein verlorenes statt eines gestohlenen Geräts nie wieder zurück zum Besitzer gelangen. Zusätzlich gewährleisten die Produzenten, dass Kunden das Gerät ohne großen Aufwand entsperren können. Auch die persönlichen Daten lassen sich aus der Cloud wieder rasch herstellen. Betroffene müssen somit weder Kosten für das Entsperren noch den dauerhaften Verlust wichtiger Daten befürchten.

Geschützte Geräte bald auch in Deutschland

Die unterschriebene Selbstverpflichtung gilt nur für den US-amerikanischen Markt. Alle Experten erwarten aber, dass die Hersteller die Regeln auch für den Vertrieb in Europa und auf anderen Kontinenten anwenden. Sollten Verbraucher sich für ein solches Gerät interessieren, empfiehlt sich ein genauer Blick in die Bedienungsanleitung. Manche Anbieter wollen die Programme vorinstallieren. Bei anderen müssen Kunden diese Funktionen extra aktivieren.

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Bildquelle: Copyright wavebreakmedia – shutterstock.com

Über den Autor

Andreas, demnächst 35 Jahre jung, Genießer, mehr oder weniger sportlich, meine Mutter sagt immer: "er macht irgendwas mit Computern", ohne iPhone gehe ich nicht aus dem Haus.

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