Overwatch ist der neueste Team-Shooter/das neueste Shooter-MOBA von Blizzard und bietet ein strategisches Multiplayer-Gameplay im typisch überdreht bunten Blizzard-Stil. Doch den Shooter als neuen MOBA-Ableger abzutun, wird dem Spiel kaum gerecht.
Keine Sorge, Liebchen, die Kavallerie ist da!
Overwatch bietet tatsächlich nicht nur schnelles, actionlastiges Gameplay, sondern auch eine interessante Story: Künstliche Intelligenz wurde geschaffen, um wirtschaftliche Gleichheit und Wohlstand zu fördern. Doch die Omnium genannten Bauzentren der KIs begannen mit der Produktion militärischer Roboter, eine multinationale Einsatztruppe ging weltweit gegen die Maschinen vor und das Angesicht der Erde veränderte sich nachhaltig.
Die UN rief daraufhin das Overwatch-Programm ins Leben, um gegen erneute Maschinenaufstände vorzugehen, während die totalitäre Vishkar Corporation immer mehr an Bedeutung gewann. Korruption und Verfall ziehen sich durch die Overwatch-Elite und die Zukunft sucht neue und schräge Helden. Diese Story erzählt Blizzard in Videos, die mit dem Spiel kaum zusammenhängen, denn die Handlung ist leider nur der Hintergrund der Welt. Im Spiel ist diese völlig bedeutungslos.
Ganz klassisch und doch ganz neu
Der Kern des Spiels besteht aus Gefechten von 6vs6-Matches, die Spieler suchen sich dabei ihre Heldenklassen aus und müssen ein taktisches Geflecht bilden. Nur wenn die Spieler ihre Rollen einhalten und sich durch ihre Skills gegenseitig ergänzen, können sie ein siegreiches Team bilden. Dabei erfordert Overwatch andere Skills als ein klassisches MOBA (wie etwa Dota 2), Spieler müssen die Maps sehr gut kennen, mit den Modi und den Klassen vertraut sein und schließlich auch die nötigen Shooterskills besitzen.
Allerdings können Spieler schon bei der Wahl des Helden auf ihre individuellen Fähigkeiten hin arbeiten. Die unterschiedlichen Skills der Figuren sind sehr schön ausbalanciert und laden zu verschiedenen Kombinationen ein. Magische Duos oder ideale Teamlösungen gibt es nicht, mehr noch als andere MOBAs erfordert Overwatch schnelles Umdenken und taktisches Handeln im Sekundentakt. Das Label eines Teamshooters steht dem Spiel ohnehin besser.
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Multiplayershooter zum Vollpreis – Blizzard schickt Overwatch als Vollpreisspiel ins Rennen
Für das Modell musste Blizzard einiges an Kritik einstecken, denn Overwatch ist ein Vollpreisspiel. Dafür stehen alle 21 Helden bereits zu Beginn des Spiels zur Verfügung und Inhalte werden beständig nachgereicht. Anders als etwa League of Legends gibt es kein rotierendes Roster an Helden – dennoch konnte auch Blizzard sich nicht verkneifen, einen Echtgeldshop einzubinden. Dieser beinhaltet jedoch lediglich kosmetische Items. Wer Blizzard-Fans kennt, kennt aber auch deren Hang zur Sammelleidenschaft.
Mit den bereits zum Start angelegten 12 Maps, die auch tatsächlich alle gespielt werden, und dem Inhalt, den Blizzard noch hinzufügen will, ist der Vollpreis aber in jedem Fall gerechtfertigt. Und dass Echtgeld keine Wettbewerbsvorteile bringt, sollte jedem Multiplayer-Puristen den Preis wert sein.
Schnelle Action in bunten Farben
Overwatch ist ein tolles, actionreiches Spiel – eine gelungene Mischung aus MOBA und Multiplayer-Shooter. Das Gameplay ist schnell genug, um Shooterfans nicht zu langweilen, und taktisch genug, um Strategiefans nicht abzuschrecken. Verbunden mit dem tollen, detailverliebten Design von Charakteren und Karten ist Overwatch eine würdige neue Marke von Blizzard, abseits der Diablos und Starcrafts. Eine flache Lernkurve zum Einstieg und eine taktische Spieltiefe runden den Multiplayer-Shooter nur ab.
Titelbild: © istock.com – Micko1986
