Mehr als 150 Millionen aktive Nutzer und über 10 Milliarden abgerufene Videoclips pro Tag: Snapchat gehört inzwischen zu einem der populärsten sozialen Netzwerke und mit Sicherheit auch zu einem der kreativsten. Nachdem sich der Dienst zuerst in den USA und Australien rasch ausgebreitet hat, gewinnt er auch in Deutschland immer mehr Anhänger.
Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte
Im Gegensatz zu anderen sozialen Medien stehen bei Snapchat Bilder und nicht Text- oder Sprachnachrichten im Vordergrund. Eine Besonderheit ist zudem, dass diese nicht wie üblich dauerhaft auf dem Gerät des Empfängers gespeichert werden. Wie funktioniert Snapchat in diesem Zusammenhang? Der Sender kann ein Bild oder Video aufnehmen und dieses mit einer bestimmten „Haltbarkeit“ versehen. Anschließend sendet er es an einen oder mehrere seiner Kontakte, denen für die festgelegte Dauer angezeigt wird.
Anschließend löscht sich das Bild automatisch. Über ihren persönlichen „Channel“ können Nutzer außerdem ihre Medien mit einer größeren Gruppe an Anhängern oder Freunden teilen. Anders als sonst üblich, können diese jedoch die einzelnen Bilder weder bewerten noch kommentieren. Auch hier vernichten sich die Beiträge nach einiger Zeit selbstständig, so dass stets aktuelle Inhalte angezeigt werden.
Bilder und Filter – wie funktioniert Snapchat in der Praxis?
Auf den ersten Blick ähnelt Snapchat der App für die Kamera. Der Bildschirm zeigt wie bei dieser das Bild vor der Linse. Über Schaltflächen kann beispielsweise zwischen der Front- und der Back-Kamera gewechselt, der Blitz zugeschaltet, das Profil aufgerufen oder in den Story-Mode geschaltet werden.
Ein großer zentraler Button dient als Auslöser – auf einen Druck macht das Smartphone ein Foto, bei längerer Berührung nimmt es ein kurzes Video auf.
Der größte Untrschied zu den meisten Standard-Kameras sind jedoch die verfügbaren Filter. Und wie funktioniert Snapchat, wenn der Nutzer ein Bild verändern möchte? Auch dies ist relativ einfach gelöst. Nach der Aufnahme erscheint das fertige Bild und kann bearbeitet werden. Zur Auswahl stehen etwa:
- Text einfügen
- Emoji einfügen und in der Größe verändern
- Mit einem Stift in das Bild malen
- Bestimmte Filter anwenden
- Farbe, Kontrast oder Helligkeit bearbeiten
Ein Tagebuch aus Bildern – der Story Mode
Alle Bilder können zeitlich begrenzt werden und löschen sich nach einigen Sekunden selbst. Mehrere Aufnahmen können jedoch auch im Story Mode zusammengefasst werden und bilden eine Sammlung – etwa ein Album zu einem Thema oder auch eine kurze, zusammenhängende Geschichte. Diese sind 24 Stunden lang verfügbar, bevor sie sich ebenfalls selbst löschen. Dabei werden alle Bilder innerhalb dieses Zeitraums gesammelt und hintereinander abgespielt.
Jeder Nutzer kann maximal eine Story gleichzeitig anlegen. Und wie funktioniert Snapchat, um Freunde zu finden und sie mit dem eigenen Profil zu verknüpfen? Dafür stehen drei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Zuerst einmal kann das eigene Profilbild veröffentlicht werden – etwa auf Twitter oder Facebook. Wer dieses mit seiner Snapchat-App einscannt, kann den Betreffenden automatisch seinen Kontakten hinzufügen. Die Suche nach einem Nutzernamen ist ebenfalls möglich. Zuletzt schlägt die App auf Wunsch auch Kontakte vor, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zum Bekanntenkreis des Users gehören.
Mehr als eine Spielerei – Zahl der Nutzer steigt stetig
Anfangs war Snapchat besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt, doch schnell entdeckten auch diverse Prominente die Möglichkeiten des neuen Mediums. Mittlerweile hat sich jedoch eine gemischte Altersgruppe entwickelt. Obwohl der Fokus eindeutig auf Fotos und Videos liegt, lässt sich die App auch als gewöhnlicher Messenger einsetzen. Die Zusatzfunktionen und der innovative Ansatz machen den Dienst jedoch in gewisser Weise einzigartig – und für seine Anhänger unersetzbar.
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