Schnell ist es passiert, dass die Uhr beim Baden nicht abgenommen wurde oder die Uhr auf einen harten Untergrund aufprallt. Eine kleine Unachtsamkeit – und schon hat das gute Stück eine Macke. Kleinere Defekte kann der Uhrenbesitzer selbst wieder in den Griff bekommen. Bei gravierenderen Schäden bleibt allerdings meist nur der Weg zum Uhrmacher. Wann man selbst Hand anlegen kann, erläutert dieser Artikel.
Uhrenreparatur für Anfänger – bei welchen Uhren?
Wer das erste Mal versucht eine Uhr zu reparieren, sollte sich nicht unbedingt an einem teuren Modell versuchen. Hochwertige Markenuhren sollten grundsätzlich in die Hände eines fachlich versierten Uhrmachers gegeben werden, insbesondere um die Garantien nicht zu gefährden. Handelt es sich allerdings um eine günstigere Uhr, so sind die Reparaturkosten bei einem Uhrmacher häufig höher als der Kaufpreis. In diesen Fällen kann sich der Uhrenbesitzer ruhig einmal als Uhrmacher versuchen.
Uhrenreparatur – passende Ausrüstung ist hilfreich
Bevor eine Reparatur durchgeführt werden kann, muss ein entsprechender Arbeitsrahmen geschaffen werden. Eine gut beleuchteter Arbeitsplatz sowie die entsprechenden Werkzeuge* gehören dazu. Gearbeitet sollte möglichst auf einer rutschfesten Unterlage, damit Kleinteile der Uhr nicht davon rollen können. Da es sich bei der Reparatur um eine feinmechanische Tätigkeit handelt, sollte folgendes Werkzeug bereit gelegt werden:
- Vergrößerungsglas oder Lupe
- hochwertige Feinmechanikerschraubenzieher
- kleine Zangen
- ein kleiner Blasebalg für schonendes reinigen von Staub
- ein fuselfreies Mikrofasertuch
- Uhrendeckelöffner
Häufigster Reparaturgrund – Batteriewechsel
Grundsätzlich muss die Uhr für eine Reparatur zunächst einmal geöffnet werden. Häufig ist es sinnvoll, einen entsprechenden Uhrendeckelöffner zur Hand zu haben, um den Deckel ohne Beschädigungen zu entfernen. Sobald der Deckel der Uhr ab ist, liegt das Herz der Uhr direkt vor dem Uhrenbesitzer offen. Je nach Defekt müssen nun entweder Teile ausgetauscht, die Uhr gereinigt oder getrocknet werden. In den meisten Fällen, wenn eine moderne Uhr nicht mehr rund läuft, ist ganz einfach die Batterie leer. Entfernen Sie dann die alte Batterie und ersetzen Sie diese einfach mit neuen Knopfzellen.
Sollte die Uhr ins Wasser geraten sein, so muss sie möglichst schnell und schonend getrocknet werden. Auch dazu sollte sie auseinander genommen werden. Mit einem kleinen Blasebalg können Wassertropfen vorsichtig aus dem Gehäuse gepustet werden. Besonders sinnvoll ist es die Einzelteile der Uhr, die entfernt werden konnten, unter eine starke Glühbirne zu legen.
Uhrenreparaturen selber machen – wann lohnt die Arbeit?
Grundsätzlich lohnt es sich bei einer preisgünstigen Uhr immer, sich des Problems selber anzunehmen, bevor die Uhr im Müll landet. Zum Uhrmacher bringen lohnt sich nur bei Uhren höherer Preissegmente, da die Reparaturkosten in keinem Verhältnis zum günstigen Kaufpreis einer Discount-Uhr stehen. Natürlich ist es immer vom Einzelfall und vom Defekt abhängig, wann sich eine Reparatur überhaupt lohnt.
Da es viele Defekt-Ursachen geben kann ist es auch schwer möglich, eine allgemeingültige Anleitung zu geben. Wer über eine Reparatur nachdenkt, der sollte sich also erst einmal fragen, ob der Wert der Uhr den Aufwand aufwiegt.
Titelbild: ©istock.com – lenalir